Mit dem Modellprojekt „Expedition Kiez“ wollen wir uns in 3 „sozialen Brennpunkten“ Berlins bewegen: Kreuzberg, Neukölln, Tempelhof. Hier treffen wir auf individuell erweiterte Bedürfnisse: Unsere Zielgruppe sind Kinder mit Ausgrenzungserfahrungen, Symptomatiken wie Adipositas, Vereinsamung und übermäßigem Medienkonsum, denen es schwer fällt, Interessen und Bedürfnisse zu verbalisieren und für die insofern die Teilhabe an der Gesellschaft und der Zugang zum Sozialraum erschwert ist. Gerade bei Familien mit Migrationshintergrund, bei kinderreichen und alleinerziehenden Familien besteht hier gezielter Unterstützungsbedarf.
Die Kernfrage unserer Arbeit „Was tust du gerne?“ weist dabei auf deren Fokus hin: Die besonderen Bedürfnisse des Kindes/Jugendlichen und seine/ihre spezifische Situation stehen dabei im Vordergrund. Die Arbeit von NeNa e.V. ist als eine kurzfristig angelegte Intervention zu verstehen, mit dem Ziel der (Re)Integration unserer Klienten in eine tragfähige Freizeit-und Alltagsstruktur. Dabei erkennen wir an, dass scheinbar einfache Schritte wie das Suchen, das Kontaktieren und der erste Besuch einer Freizeitaktivität für das Kind / den Jugendlichen und die Familie schwer zu gehen sein können.
In Brennpunkten sind Kapazitäten hierfür oft ausgereizt: Schulen sind überlastet, Jugendämter leiden unter fehlenden Fallobergrenzen. Wir wollen die Kinder, die sonst „hinten runter fallen“, mit unserer „Expedition Kiez“ ansprechen. Die Vermittlung läuft über ausgewählte Schulen und den Jugendämtern in den drei genannten Stadtteilen: Für Kinder u. Jugendliche zwischen 8 und 14 J. und deren Familien wollen wir lotsenhafte Funktionen übernehmen. Unser Ziel ist, durch offene Kinder- u. Jugendarbeit zur „Eroberung“ des eigenen Sozialraums beizutragen: durch Abbau von Zugangsstzchwellen, persönliche Bedarfsermittlung, kurzzeitige Begleitung. Kindern, die sich zurückziehen (und sich in virtuelle und mediale Realitäten flüchten), wollen wir durch Aktivierung und Mobilisierung alternative Erfahrungen ermöglichen („Computer aus – und raus!“). Wir nehmen dabei die Rolle eines „Kiezworkers“ ein, der lebenswelt- und ressourcenorientiert mit den Kindern die „Expedition Kiez“ startet. Wir planen, in 15 Monaten bis zu 90 KlientInnen unterstützen zu können.